Desi #1 – Haneda International Anime Music Festival Presents
Mit „Tobira No Mukou He“ legt Désirée Richter alias Desi auf der im Mai veröffentlichten EP „Desi #1 – Haneda International Anime Music Festival Presents“ so richtig los – ein Musikvideo zum Outro der bekannten Animeserie „Fullmetal Alchemist“ wurde ebenfalls gedreht. Im Original von Yellow Generation gesungen, mit deutlichem Telefoneffekt und allerlei düsteren Kniffen, verwandelt Desi „Tobira No Mukou He“ in ein verspielteres Erlebnis. Mit emotionalen Variationen zeigt sie gleich zu Beginn, was sie am besten kann: aus vollem Herzen singen. Die Stärke ihrer Stimme kommt vor allem im Refrain zum Einsatz. „Wenn wir beide nicht weiterhin leiden, wird nichts neues beginnen“, so fleht sie dann facettenreich. Übersetzt lautet der Titel „Jenseits der Tore“ – „Mir war schnell klar, dass dieses beeindruckende Lied zu mir passt. Es bietet mir die Möglichkeit, meine stimmlichen Fähigkeiten optimal auszuspielen und mit den Emotionen des Liedes mitzugehen. Wenn ich so ein großartiges Gefühl schon beim ersten Hören eines Liedes habe, dann ist der Weg zum Mikrophon gewöhnlich nicht weit.“
„Desi #1 – Haneda International Anime Music Festival Presents“ – die „Nummer 1“ – ist eine Erstveröffentlichung bei einem japanischen Label, denn Desi hat schon in jungen Jahren bei den Berliner Anime Records aufgenommen. Nach „Sailor Pride“, dem deutschsprachigen Album, das sie 2015 auf große Conventiontour in Deutschland geschickt hat, und Songs aus der Animeserie „One Piece“ wurde sie im März 2016 eingeladen, beim Haneda International Anime Music Festival zu singen. Dort stand sie nicht nur bei zwei Auftritten vor japanischem Publikum, sondern auch mit internationalen Repräsentanten aus dem Bereich Animemusik auf der Bühne. Bereits 2010 war sie eine der deutschen Vertreterinnen – nämlich beim World Cosplay Summit. Das Kostüm von damals, eine abgespacte Pilotin namens Alfin aus dem Videospiel „Shining Force Feather“, ließ sie für das Festival neu aufleben. Vom Gastgeber selbst entsandt stand Loverin Tamburin auf der Bühne – das Duo hat sich ebenso auf deutschen Conventions einen Namen machen können.
Die Verbundenheit zum Universum von „Sailor Moon“ wird im zweiten Song klar. „Moonlight Densetsu“ ist einer der beliebtesten Themes der Kriegerinnen für Liebe und Gerechtigkeit. Ihre Stimme ist wunderbar verträumt und sanft wie eine weiche Kuscheldecke, dennoch neckisch und frech genug, um nachts tatsächlich dem Bösen gegenüber treten zu können. „Es war ein Kinderspiel, diesen Song aufzunehmen – ich kenne dieses Lied wie kaum ein anderes. Der Text ist auch im Schlaf aufgesagt, die Bedeutung mehr als klar. Bei der Aussprache der englischen Lehnwörter im Text entschied ich mich für die japanische Aussprache, die sich vom richtigen Englisch aufgrund der verschiedenen Alphabete unterscheidet“, erklärt Désirée. So wird beispielsweise aus „Heart Break“ „Haato Bureeku“.
Während ihrer Zeit in Japan – nicht ihr erster Besuch, hat sie doch schon in Tokio gelebt – wurde sie von Masayo Yamashita gecoacht. Im schnellen „BON VOYAGE!“, in dem sich wilde, tropische Rhythmen treffen, kommt ihr das besonders zu Gute. Kein Wunder, dass dieses Lied ihrer Arbeit für „One Piece“ Tribut zollt. Die junge Düsseldorferin legt nämlich stets Wert auf eine Songauswahl, die ihrer Fanleidenschaft entgegen kommt – man kann das Lächeln auf ihren Lippen förmlich hören. Zudem steht er für die Zeit vor der Zusammenarbeit mit Japan. „Ein kleiner Abschied und ein Aufbruch in neue Welten: Gute Reise!“ Dabei ist der Song ein Dschungel an begleitenden Zweit- und Drittstimmen. „Das hat mir schnell den Schweiß auf die Stirn getrieben. Es ist sehr anstrengend, eine Hauptstimme zu ignorieren und dabei eine Begleitstimme sauber zu singen und zu halten“, verrät sie.
„Connect“, der Opener von „Puella Magi Madoka Magica“, wird ruhiger, aber gleichwohl drängender. „Meine kleine Schwester hat sich gerade erst die Serie mit mir angesehen und ich wählte das süße Opening, um ihr eine Freude zu machen“, erzählt Désirée. „Ich kann ‚Connect‘ nicht als einzelne Person singen, sondern nur im Wechsel mit verschiedenen Stimmfarben, um die Motivation richtig wiederzugeben.“
Getreu dem Original des japanischen Idols Nakagawa Shouko singt Desi zum Abschluss „Sorairo Deizu“. „Ein mutiger Schritt für mich“, gibt sie zu, „Ich habe angefangen, mit meiner Stimme in verstellter Form zu arbeiten. Ich habe versucht, Kratzer, Zieher und bewusste Tonwegrutscher zu produzieren. Im weiteren Verlauf bin ich damit immer weiter gegangen und arbeite auch heute noch an dieser speziellen Form des Singens.“ Der Ton ist der rockigste der gesamten fünf Lieder und gibt eine Richtung für die nächste EP „Desi #2“ an. Über Electrodetails hinweg singt Desi klar von den himmelblauen Tagen. Hoffnungsvoll und ohne jemals belangloser Pop zu sein, ist ihr Statement deutlich. Alles, was sie macht, macht sie mit größter Liebe.
„Desi #1 – Haneda International Anime Music Festival Presents“ ist am 5. Mai 2016 bei Goma Records erschienen und kommt zusätzlich mit fünf Instrumentalversionen. Weitere EPs werden folgen. Mit der Band Harmoonics steht sie für Akustiksongs derzeit im Studio.
Tracklist:
Track | Titel | Zeit |
1 | Tobirano Mukoue | 4:48 |
2 | Moonlight Densetsu | 2:56 |
3 | Bon Voyage | 4:29 |
4 | Connect | 4:30 |
5 | Sorairo Days | 4:15 |
6 | Tobirano Mukoue (Instrumental) | 4:48 |
7 | Moonlight Densetsu (Instrumental) | 2:56 |
8 | Bon Voyage (Instrumental) | 4:29 |
9 | Connect (Instrumental) | 4:30 |
10 | Sorairo Days (Instrumental) | 4:15 |
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